Der Fahnenträger der Olympia-Mannschaft Venezuelas Julio Ruben Mayora ließ in Meißen Olympiaform aufblitzen und siegte mit neuem Pokalrekord.
Ein neuer Pokal-Rekord musste herhalten, um Nina Sterckx bei ihrem Siegeslauf aufzuhalten.
Bei der Hitzeschlacht im Meißner Heiligen Grund beim 33. Gewichtheber-Turnier um den Pokal der Blauen Schwerter im Jahr der XXXIII. Olympiade in Paris kämpften 23 männliche und 28 weibliche Teilnehmer um den begehrten Pott aus weißem Gold. Neulinge aus Malta, Island, Armenien und Bosnien waren unter den Sportlern aus 14 Nationen. Der große Ansturm auf die begehrten Startplätze forderte vom Veranstalter eine enge Taktung und straffe Organisation der Wettkämpfe.
Gehoben wurde in diesem Jahr nach der Sinclair-Methode, die allen Teilnehmer faire und gleichberechtigte Chancen ermöglichte. Auf der Heberbühne gab es einen ständigen Wechsel in der Pokalführung und der Wettkampfverlauf war an Spannung kaum zu überbieten. Zunächst lag Janette Ylisoini aus Finnland an der Spitze, bevor Marie Fegue aus Frankreich ihren Platz in der Leaders-Box einnahm. Nina Sterckx, die Vorjahressiegerin bei den Frauen, präsentierte sich in Olympiaform. Sie lag deutlich mit 437,41 Sinclairpunkten in Führung und die Sensation in der Luft, dass erstmals eine Frau nach dem Siegerpokal greifen würde. Mit 348 kg im Zweikampf aus Reißen und Stoßen gelang es dem glänzend aufgelegten Julio Ruben Mayora aus Venezuela (Zweiter der olympischen Spiele 2021) nur mit einem neuen Pokalrekord von 455,81 Punkten (alter Rekord, 438,67 Pkt.) die Belgierin von der Führungsposition zu verdrängen und stolz den großen Siegerpokal in Empfang zu nehmen.
Insgesamt 10 Sportler aus Venezuela, Frankreich und Belgien holten sich vor dem begeisterten Meißner Fachpublikum den letzten Schub für ihren Olympiastart in Paris. Die deutschen Teilnehmer hatten an diesem Tag keinen Blumentopf zu gewinnen. Roberto Gutu landete als Bester auf einem siebenten Platz. Ein Lichtblick war die zweite Reihe, die sich leistungsstark zeigte und Hoffnung macht.
Lokalmatador Lukas Müller bedankte sich bei seinem heimischen Publikum, den über 70 Helfern, den zahlreichen Unterstützern und Sponsoren mit Oberbürgermeister Olaf Raschke als Schirmherren und der Staatlichen Porzellanmanufaktur als Namens- und Pokalstifter auf seine Art und wird die „jungen Wilden“ bei den Junioren- und U23 EM in Raszyn/Polen anführen.
An diesem heißen Samstag loderte schon das olympische Feuer und Meißen erlebte ein Fest des Gewichthebens. Der Präsident des Deutschen Gewichtheberverbandes, Florian Sperl, sprach gar von einer kleinen Europameisterschaft.
Fotos: Pokalarchiv, Zyball-photoart