Das war der Pokal 2022
Ein ereignisreicher Pokal der blauen Schwerter 2022 ging zu Ende
Das 50-jährige, das goldene Jubiläum des Pokals der Blauen Schwerter, war gründlich vorbereitet. Ob
es aber auch ein Fest werden würde, lag natürlich in der Hand der Akteure, der 35 Athleten und
Athletinnen aus 12 Ländern. Und sie lieferten ab:
Nachdem die Finnin Saara Retulainen mit 470,47 Robi-Points erstmals in der Leaders-Box Platz
genommen hatte, machte sich in der zweiten Veranstaltung die nächste Skandinavierin Line Gude
aus Dänemark mit technischer Eleganz auf den Weg, die weibliche Dominanz der Wikinger
fortzusetzen. Doch Hannes Keskitalo, der Landsmann von Saara, schnappte sich den Platz in der
Leaders-Box und übernahm die Führung mit 485,67 Robi-Points. Zuvor hatte sich Lucas Müller, das
Eigengewächs vom AC Meißen, mit sechs gültigen Versuchen bestens für die Jugend- und U23
Europameisterschaften in Albanien empfohlen, die bereits in zwei Wochen stattfinden.
In der dritten Veranstaltung, am Nachmittag des 1. Oktober, überschlugen sich die Ereignisse und die
Spannung war kaum auszuhalten. Zunächst ging der Rodinger Simon Brandhuber mit 499,05 Robi-
Points kurzzeitig in Führung. Dann legte Emily Campbell nach und unterstrich ihre ernsten
Siegambitionen. Sollte die zahlenmäßig weibliche Übermacht erstmals auch am Ende erfolgreich
sein? Die sympathische Britin steigerte sich gegenüber ihrem Europameisterschafts-Titel von 2022
um 7 kg und führte nun mit 538,17 Robi-Points.
Es folgte ein Feuerwerk begeisternder Leistungen. Roberto Gutu, aus Samswegen, schnellte mit
blitzsauberen Hebungen und 631,75 Robi-Points an die Wertungsspitze und auch Max Lang, der
mehrfache Pokalsieger, konnte ihn nicht verdrängen. Dann kam es zum entscheidenden Zweikampf
zwischen dem 21jährigen Sachsen Raphael Friedrich und dem 2018er Ex-Europameister Nico Müller.
Raphael Friedrich lieferte einen begeisternden Wettkampf, angetrieben von Paukenschlägen und
lautstarken Fans bewältigte er sehr gute 190 kg im Stoßen und sah mit 686,28 Robi-Points fast wie
der sichere Sieger aus. Er zwang damit Nico Müller (Obrigheim) zu einer risikovollen Steigerung auf
196 kg. Hochkonzentriert und souverän gelang Nico unter dem tosenden Beifall der Zuschauer und
mitgereisten Fans der perfekte Versuch. Mit einer taktischen und kämpferischen Meisterleistung
machte er die fehlenden Punkte wett und war mit 692,82 Robi-Points der verdiente Sieger beim
Pokal der Blauen Schwerter 2022.
Die beiden superschweren Tschechen Kamil Kucera und Pokalverteidiger Jiri Orsag hatten an diesem
Tag keine Chance, in den Kampf der relativ Stärksten einzugreifen.
Es gab ästhetisch und technisch perfekte Hebungen zu beobachten. Von 210 möglichen Versuchen
im Reißen und Stoßen konnten die Zuschauer 167 gültige Versuche beklatschen und damit ein
ringsum faszinierendes sportliches Ereignis mit persönlichen Bestleistungen und Landesrekorden
erleben. Manch neuer Fan des Gewichthebens staunte begeistert: „...so spannend kann
Gewichtheben sein!“.
Es war die Aufbruchstimmung zu spüren, die von der IWF-Prominenz des Executive Board um die
Präsidenten der deutschen und britischen Verbände Florian Sperl und Matthew Curtain für den
traditionsreichen Sport angemahnt wurde. Der Dank gilt dem leidenschaftlich mitgehenden
Publikum, das sportliche Höchstleistungen erlebte, den Organisatoren für die international
anerkannte, perfekte Durchführung und den vielen Unterstützern und Förderern mit
Oberbürgermeister Olaf Raschke als Schirmherr, sowie der Staatlichen Porzellanmanufaktur als
Namenssponsor und Stifter der Siegerpokale an der Spitze.
Das Trompetensolo mit der Europahymne begleitete das spannende Finale mit dem Triumph eines
deutschen Trios auf dem Siegerpodest.
Fotos: Thoralf Brumm, Linda Mavius






















Ergebnisse "Pokal der blauen Schwerter" 2022
